15.10.2018
Gespräch mit Jutta Blatzheim-Roegler über Reaktivierung der Hunsrückbahn

Jutta Blatzheim-Roegler berichtete, dass sich die Reaktivierung der Hunsrückbahn derzeit in der Genehmigungsphase befindet. Die Planfeststellungsverfahren zur Erlangung des Baurechts werden durch das Eisenbahnbundesamt durchgeführt. Aufgrund der Vielzahl von Einwendungen dauere das Verfahren deutlich länger als ursprünglich angenommen. Die Inbetriebnahme der Hunsrückbahn sei abhängig vom Verlauf des Planfeststellungsverfahrens und der Verhandlungen zum Realisierungs- und Finanzierungsvertrag mit der DB Netz AG. „Die Reaktivierung der Hunsrückbahn ist im Koalitionsvertrag der rheinland-pfälzischen Ampelregierung festgehalten, allerdings hat das Land keinen Einfluss auf das laufende Genehmigungsverfahren. Natürlich unterstütze ich die Region bei der Reaktivierung weiterhin“, betonte Jutta Blatzheim-Roegler.
Die Landtagsabgeordnete sprach ebenfalls das neue ÖPNV-Konzept, das zum 01.08.2019 umgesetzt wird, an. Zu diesem Datum gehen vier neue Linienbündel im Rhein-Hunsrück-Kreis in den Betrieb: Das Linienbündel (LB) Oberes Mittelrheintal, das LB Hunsrückhöhenstraße Nord, das LB Hunsrück Mitte und das LB Hunsrückhöhenstraße Süd. „Die Haltung der Bürgerinnen und Bürger zum ÖPNV hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Bei einem entsprechenden Angebot ist die Bereitschaft zum Wechsel auf den ÖPNV gestiegen. Der Öffentliche Nahverkehr muss aber dringend zielgenauer und bedarfsgerechter werden. Damit der ländliche Raum im sprichwörtlichen Sinne den Anschluss hält, hat das Land hier gehandelt.
Ein weiteres Ziel in Richtung mobiler Teilhabe ist für die Grünen die Einführung eines Sozialtickets in Rheinland-Pfalz. Der Anteil für Mobilität im monatlichen Hartz IV-Regelsatz ist oft nicht ausreichend, ob für den Arztbesuch oder den täglichen Einkauf“, betonte Jutta Blatzheim-Roegler. Kreisvorstandmitglied Martina Hübel wies auf das „1-Euro-Ticket“ in Voralberg hin, mit dem jeder für umgerechnet einen Euro pro Tag Bus und Bahn im ganzen Land nutzen kann.
„Heute Abend sind wir Grüne uns einig, dass wir schon allein aus Gründen des Klimaschutzes an der Reaktivierung der Hunsrückbahn als umweltfreundliche Anbindung weiter dran bleiben müssen. Eine zügige Verbindung als auch eine Verbindung, die Stopp in kleineren Orten macht, entspricht dem Wunsch der Bürgerinnen und Bürger. Im 2-stündigen Wechsel soll die Strecke von einem Regionalexpress und einer Regionalbahn bedient werden. Wir benötigen ein attraktives Angebot, das auch Pendler dazu bewegt, auf die Bahn umzusteigen“, so Kreisvorstandssprecherin Daniela Lukas-von Nievenheim.
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