Daniela Lukas-von Nievenheim will Bürgermeisterin in Simmern werden

Jutta Blatz-Roegler und Daniela Lukas-von Nievenheim

Im Rennen um das Bürgermeisteramt in der Kreisstadt gibt es eine weitere Bewerberin: Daniela Lukas-von Nievenheim wurde von der Mitgliederversammlung des Ortsverbandes Simmern-Rheinböllen von Bündnis 90 / Die Grünen am Samstag einstimmig als Kandidatin gewählt.

Zuvor hatte die 57-jährige Beamtin, die im Personalbereich der Bundesnetzagentur arbeitet, sich und ihre Ziele in einer engagierten Rede vorgestellt. Die gebürtige Simmernerin ist seit vielen Jahren bei den Grünen engagiert und dort unter anderem Co-Vorsitzende des Kreisverbandes und Sprecherin der Kreistagsfraktion.

Für sie sei stets klar gewesen, sich für ihre Heimat und Heimatstadt zu engagieren und einzusetzen. „Ich möchte auch ein Vorbild für meine Tochter sein“, sagte Daniela Lukas-von Nievenheim. Sie habe sich trotz der Tatsache gegen einen amtierenden Bürgermeister anzutreten und einer weiteren Bewerberin für die Kandidatur entscheiden. „Ich finde es sehr wichtig, dass wir Grüne selbstbewusst mit einer Kandidatin in den Wahlkampf starten. Aber hauptsächlich, weil ich hier lebe, weil hier meine Heimat ist. Simmern ist eine tolle Stadt mit viel Potential und von einer wunderschönen Natur umgeben.“

Daniela Lukas-von Nievenheim vermisst bei der jetzigen Stadtpolitik und beim amtierenden Bürgermeister Visionen: „Wie wird sich Simmern bis 2030 oder 2050 entwickeln? Wie soll sich die Stadt entwickeln? Wie stellt sich die Stadt den geänderten Anforderungen? Es fehlt mir an Konzepten für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Keine Flickschusterei, hier mal was und da mal was. Man hört von Konzepten, die für viel Geld erstellt wurden, z. B. Radwegekonzept, vor vielen Jahren ein Innenstadtentwicklungskonzept, sogar erstellt mit Bürgerbeteiligung. Alles wandert in die Schublade, umgesetzt wird kaum etwas davon.“

Sie forderte eine ökologische Stadtentwicklung, die Aufwertung von Bestandsgebäuden und Freiflächen, statt ein Neubaugebiet nach dem nächsten auszuweisen. Ökologische Baustandards und Maßnahmen zum Klimaschutz müssten als zentrale Leitlinien beim Bau berücksichtigt werden. Ein Mindestmaß an bezahlbarem Wohnraum seien bei der Wohnraumbeschaffung zu berücksichtigen. In der Markt- und Oberstraße müsse ein Mix aus Gewerbe, Wohnen und gastronomischen Angebot entstehen. Daniela Lukas-von Nievenheim: „Ein Hauptaugenmerk von mir ist mehr Leben in die Innenstadt. Für Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit Verwaltung und Gewerbe müssen Anreize geschaffen werden, dass dort wieder investiert wird.“

Sie sprach sich für eine sichere, bezahlbare und unabhängige Energieversorgung aus, beispielsweise flächendeckende Nahwärmenetze. „Die Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung muss zügig vorangetrieben und konstruktiv als Stadt begleitet werden. Viele Bürger*innen wollen auf zukunftsfähige und langfristig günstige Energieversorgung umsteigen. Dabei muss die Verwaltung bestmöglich unterstützen.“

In vielen Städten gebe es bereits ein Klimaschutzkonzept. Auch für die Stadt Simmern sei dies notwendig. „Die Klimawandelfolgen erleben auch kleine Städte wie Simmern. Da sind wir alle gefordert. Klimaschutz und Klimawandelfolgen müssen zur Chefinnensache werden“, so die grüne Kandidatin.

Sie sprach sich für mehr Transparenz in der Stadtpolitik aus und versprach, im Falle ihrer Wahl die Bürgerinnen und Bürger „mit ins Boot“ zu holen. „Die Stadtpolitik muss transparent sein. Liveübertragung der Stadtratssitzungen müssen sein. Stadtrat und Bürgermeisterin müssen an einem Strang ziehen. Gemeinsam müssen wir die Stadt nach vorne bringen. Es wird auch zukünftig genügend schlaue Köpfe im Stadtrat geben. Jede/jeder hat seine Fähigkeiten. Es kommt einiges an Wissen zusammen. Aufgaben
und Verantwortung können auch auf Beigeordneten übertragen werden. Diese Vielfalt will ich zusammentragen, verknüpfen und moderieren“, sagte Daniela Lukas-von Nievenheim.

Erste Gratulantin war die grüne Landtagsabgeordnete Jutta Blatzheim-Roegler, die der frisch gekürten Bürgermeister-Kandidatin ihre Unterstützung zusagte. Dem schlossen sich der Vorstand um Michaela Konrad und Fabian Collerius sowie die gesamte Mitgliederversammlung an.