Resolution zur Hunsrückquerbahn

Trasse der Hunrückquerbahn

„Wir haben sie eingebracht, zusammen mit der CDU, weil es für uns schon immer wichtig war und ist, die Region, die Jahrzehnte abgekoppelt war, wieder an das Schienennetz anzubinden.

Das machen wir nicht aus reiner Eisenbahnromantik. Viele Bürger und Bürgerinnen wünschen eine Reaktivierung der Bahnstrecke Wir wissen, dass hier viele Menschen, und nicht nur Pendler, ohne Auto, z. B. ins Rhein-Main-Gebiet fahren wollen. Klar, kann man jetzt sagen, können ja auch mit dem Bus fahren. Aber das ist was ganz anderes. Mit dem Zug zu fahren, evtl. noch unterwegs was arbeiten zu können, und viel schneller, als mit dem Bus, am Ziel zu sein, der auf der Autobahn im Stau steht. Wie es fast jeden Tag mittlerweile passiert. Das Verkehrsaufkommen, Richtung Mainz oder Frankfurt, ich kann es beurteilen, wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Das kann nicht mehr lange gut gehen, dann haben wir den endgültigen Verkehrskollaps. Das wissen die Menschen, die hier leben oder sich mit dem Gedanken tragen, in den Hunsrück zu ziehen.

Für die, die sich hier niederlassen möchten, ist eine gute Bahnanbindung oft unverzichtbar. Das wird in Zukunft noch vermehrt der Fall sein, sie erwarten eine gewisse Infrastruktur, die sie mit dem Arbeitsplatz verbindet.

Aber auch für die Förderung eines sanften Tourismus in der Region ist eine gute Bahnanbindung wichtig. Touristen reisen bequem mit der Bahn an, vielleicht auch mit ihrem Fahrrad. Angebote was Familien und ältere Menschen gerne annehmen. Simmern plant ein größeres Hotel. Da braucht es doch eine Bahnanbindung z. B. auch für Tagungs- oder Seminarteilnehmer.

Eine Anbindung an das Bahn-Netz ist die Basis für Lebensqualität. Natürlich hilft sie auch dem Klima. Wir brauchen Alternativen zum Auto, auch auf dem Land. Das wird in Zukunft immer wichtiger werden. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels wird der Individualverkehr reduziert werden müssen. Wir sind Energie-Kommune des Jahrzehnts, wir haben im Rhein-Hunsrück-Kreis einen starken Beitrag zur Energiewende geleistet. Warum sollten wir es nicht auch zur Verkehrswende tun.

Die Verkehrswende bedeutet mehr, als Verbrennungsmotoren durch andere Antriebe zu ersetzen. Unser Verkehrsangebot der Zukunft muss eine Antwort für gleichwertige Lebensverhältnisse für Kinder, Jugendliche, Berufstätige und unsere Älteren auf dem Land geben. Um es nochmal weiter zu spinnen, ein Mobilitätskonzept mit einem verknüpften Angebot zwischen Schiene, Bus und anderen Mobilitätsangeboten. Sozusagen von der Schiene bis zur letzten Meile. 

Und jetzt nochmal zurück zu unserer Resolution. Der Bund und das Land fördern die Reaktivierung von Bahnstrecken in den nächsten Jahren sehr großzügig.

Allein der Bund investiert 86 Milliarden Euro bis 2030.

Mit der Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) des Bundes wurden die Rahmenbedingungen für Reaktivierungsprojekte erheblich verbessert.

Jetzt geht es darum, zuzugreifen. Wir können uns nicht zurücklehnen und warten, dass jemand auf uns zukommt. Wir müssen aktiv werden. Und Herr Landrat, wenn sie sagen, es liegt nicht in ihrer Zuständigkeit. Dann mag es vielleicht laut Papier stimmen. Aber, wenn sie sich jetzt nicht mit ihren Landratskollegen an der Strecke für die Reaktivierung einsetzen, dann wird der Topf an andere verteilt. Es gibt Landkreise, die machen es uns doch vor.

Z. B. Vulkaneifel und Cochem-Zell mit der Reaktivierung der Eifelquerbahn. Deswegen ist uns der Punkt sehr wichtig, ihnen quasi einen Auftrag mit auf den Weg zu geben. Tun Sie etwas für die Infrastruktur des „Gelobten Landes“, für ein attraktives Mobilitätsangebot für die Bürgerinnen und Bürger und für eine Verkehrswende im ländlichen Raum. Fordern sie im Namen des Kreistages das Eisenbahnbundesamt und den LBM auf, das Planfeststellungsverfahren zeitnah fertigzustellen. Sonst fährt der Zug auch ohne Schienen an uns vorbei und andere greifen große Stücke vom Kuchen ab.

Wir gehören hier zum größten weißen Fleck auf der Deutschlandkarte ohne Anbindung an das Schienennetz. Eine Kreisstadt, die nicht an das Schienennetz angebunden ist. Davon gibt es bundesweit nur 13.

Wir politischen Akteure müssen jetzt unsere Kraft bündeln, auf allen kommunalen Ebenen, damit wir gemeinsam auf den Zug aufspringen und dabei hoffe ich auf Eure bzw. ihre Unterstützung.“